Zum Inhalt springen

Kumulatives versus additives Lernen

Kumulatives Lernen

Die sozialistischen Matrix-Schulen lehren kumulatives Lernen. Beim kumulativen Lernen werden die verschiedenen Lern-Bereiche im Stundentakt in kleine Lektionen zerhackt, sodass die Lernenden keine Zusammenhänge verstehen können. 1 Stunde Mathematik, gefolgt von 1 Stunde Geschichte, gefolgt von 1 Stunde Physik, gefolgt von 1 Stunde Sprache… Zudem werden den Lernenden Hausaufgaben in so grosser Menge mit nach Hause gegeben, dass die Lernenden keine Zeit zur Verfügung haben, das Gelernte in Ruhe zu verarbeiten. Es bleibt den Lernenden nur noch das Auswendiglernen, um es nach Vorgabe nachplappern zu können. So werden Phonographen gezüchtet. Diese sozialistischen Matrix-Schulen lehren Dir, wie Du Dir etwas auswendig merkst, es wiederholst, das wieder hochkotzt. Einfach nur die Einstellung, die man benötigt, damit Du Dein Leben lang für die Träume von anderen arbeiten kannst.

Die Sozialisten zerschlagen darum das additive Lernen und verlangen in allen ihren Matrix-Schulen das kumulative Lernen. Die modernen Bildungs-Gefängnisse (auch Schulen und Universitäten genannt) wurden vom sozialistischen System nur dazu erschaffen:

Additives Lernen

Additives Lehren und Lernen bedeutet „stufengerechtes“ Lehren und Lernen. Additives Lernen bedeutet in der Praxis, dass ein Mensch immer einen bestimmten Bereich lernt… dann das Gelernte verarbeitet, um zu verstehen… bevor er den nächsten Bereich lernt:

  • Seele und Geist lernen von Natur aus immer additiv!
  • Die Lebenserfahrung erhalten wir immer additiv!
  • Freie Menschen lernen von Natur aus additiv.

Ein schönes Beispiel von additivem Lehren und Lernen zeigen die traditionellen Kampfkünste. In den traditionellen Kampfkünsten gibt es eine natürliche Hierarchie. Alle Ausübenden einer traditionellen Kampfkunst befinden sich unabhängig von ihrem Grad auf dem gleichen Weg (Do) des Universums.

Je nach Veranlagung sowie Dauer und Intensität ihrer Ausbildung sind sie jedoch unterschiedlich weit vorangeschritten. Es entsteht somit eine natürliche Hierarchie, in der die Stellung des Einzelnen allein aus seiner Erfahrung und der Kraft seiner Persönlichkeit erwächst.

Die Menschen in den westlichen Ländern neigen dazu, allein auf die Stärke und Unfehlbarkeit ihrer Ratio zu vertrauen. Sie sind diskutier- und kritikfreudig, häufig auch im Konsumdenken verhaftet. Die Forderung nach widerspruchsloser Nachahmung der vom Meister vorgeführten Techniken, die bei der Erforschung des Einfachen über lange Zeit geforderte Ausdauer und das geduldige Warten auf die intuitive Erfahrung, verwirren sie. Sie fühlen sich dadurch ihrer „bewährten“ Mittel beraubt und in der Entwicklung behindert. Die Bindung an einen Lehrer wird als Aufgabe oder zumindest als Einschränkung der persönlichen Freiheit empfunden und dadurch abgelehnt.

So versuchen viele Schüler zunächst, den Weg des Budo zu gehen, ohne innere Bindung an einen Meister. Ist das Interesse auch nach dem Scheitern dieser Bemühungen noch da, machen viele häufig einen weiteren Fehler. Sie nehmen von jedem verfügbaren Lehrer, was ihnen nützlich erscheint, und fühlen sich keinem verpflichtet. Budo wird so einfach konsumiert. Die enge Bindung an einen Meister ist jedoch aus moralischen, aber auch praktischen Gründen notwendig.

Wie bereits festgestellt, ist der Meister seinem Schüler auf dem Weg voraus, hat also Erfahrungen sammeln können, die dem Schüler noch verborgen sind. Er kann daher dem Schüler wichtige Orientierungshilfen geben, die ihm zeitraubende und kräftezehrende Irrwege ersparen. Dadurch wird der Schüler in seiner Entwicklung gefördert.

Die technischen und geistigen Inhalte des Budo können weder verbal vermittelt werden noch rational verstanden werden. Im Budo gibt es nichts, das man durch das blosse Hörensagen verstehen könnte. Die Unterweisung erfolgt vielmehr in der „Körpersprache“.

Der Schüler kann die Inhalte nur stufenweise – additiv – erfassen und nachvollziehen. Die gleichen Techniken müssen über viele Jahre wiederholt, kontrolliert und verbessert werden.

Jeder Lehrer ist den Weg des Budo selbst gegangen und hat dabei individuelle Erfahrungen gesammelt, die seine Persönlichkeit und Techniken geprägt haben. In der harmonischen Wechselbeziehung zwischen Meister und Schüler manifestiert sich auf der einen Seite die Bereitschaft zur selbstlosen Hingabe, auf der anderen Seite die freiwillige Bindung an eine übergeordnete Autorität.

Wer seinen Lehrer nur als Vermittler handwerklicher Techniken ansieht und dessen Persönlichkeit negiert oder gar bekämpft, führt das wichtige Prinzip der Einheit von Körper und Geist, Seele und Körper ad absurdum, kann die wahre Meisterschaft nie erreichen und folglich selbst kein bedeutender Lehrer – oder sogar Weg-Meister – werden.

Will jemand nur eine Fertigkeit erlernen, sei es, um damit sportlich oder gesellschaftlich Erfolg zu haben, ist er bei einem Weg-Meister an der falschen Adresse. In diesem Fall geht er besser in einen Sportverein, wo ihm ein Trainer alle Techniken beibringt und erklärt. Der Schüler des Weges ist etwas anderes als ein Schüler der Form. Deshalb bezeichnet der Meister nur jenen Menschen als Schüler, in dem das Potential zum Weg existiert. Erst wenn er davon überzeugt ist, lässt er sich auf eine Meister-Schüler-Beziehung ein. Ehe das geschieht, können mehrere Jahre des reinen Formunterrichts vergehen. Ein Kampfkunstausübender wird erst dann zum Weg-Schüler, wenn sein Streben nach Formperfektion plötzlich von etwas anderem berührt wird, das ihn veranlasst, seine bisherige Wegrichtung in Frage zu stellen. Das ist der Moment, wo der Schüler mit dem kumulativen Lernen an Grenzen stösst. Dann ruft er nach dem Meister, denn er erkennt, dass das Üben der Technik seine Grenzen hat und am Lebenssinn vorbeigeht. Meist geschieht dies erst auf der Dan-Grad-Stufe, dann also, wenn ein Übender die Techniken bereits beherrscht.

Ob ein Meister einen Schüler als seinen Wegschüler annimmt, wird nicht durch dessen äusseres Talent, sondern durch seine innere Fähigkeit bestimmt. Alle wirklichen Meister betrachten die Förderung eines nur auf – kumulativem – Formperfektion bedachten Schülers, ohne inneren – additiven – Kampf, ohne die Fähigkeit zum Opfer und zum Ideal, als Verrat am Weg. Nur die wenigsten Mitglieder eines Dojo können daher die Formhürde (Shu) überwinden und auf den Weg gelangen.

Formal hat sich in der heutigen Zeit einiges verändert, doch die Bedingungen, die echte Meister an ihre Schüler stellen, bleiben dieselben. In den meisten modernen Dojo werden die Kampfkünste nicht als Weg, sondern als Wettkampf- oder Wettbewerbssport unterrichtet, und sind daher für eine Meister-Schüler Beziehung, wie sie der Weg meint, irrelevant.

Doch selbst dort, wo ein Dojo dem Weg gewidmet ist, sind die wenigsten Mitglieder wirkliche Weg-Schüler. Fast ausnahmslos alle modernen Dojo unterliegen heute bestimmten gesellschaftlichen Anforderungen und können ohne – kumulativen – Gruppenunterricht nicht existieren. Aus diesem Grund gibt es fast nirgends mehr eine nach – additiven – Wegkriterien vorgenommene Schülerauswahl.